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Die Bahnverwaltung
Im Kosovo beinhaltet die Zeit der Jugoslovenske Železnice
eigentlich
die Geschichte zweier Bahnverwaltungen, der ŽTP Belgrad und der ŽTO/OHT Pristina.
Die 1929 aus der "Eisenbahn des Königreichs der Serben Kroaten und Slowenen" (SHS) hervorgegangene Jugoslawischen Staatsbahn JDŽ (Jugoslovenske
Državne Železnice) wurde 1954
in JŽ (Jugoslovenske Železnice)
umbenannt.
Sie bestand zunächst aus sechs eigenständigen Bahnunternehmungen, die
jeweils im Bereich ihrer Teilrepublik zuständig waren und unter dem
Logo JŽ firmierten. Im unter serbischer
Hoheit stehenden Kosovo war dies die ŽTP Belgrad.
Im
Jugoslawien Titos
bekamen die serbischen Teilgebiete Vojvodina und Kosovo weitgehende
Autonomierechte, die sich auch auf die Eisenbahn auswirkten. So wurden
1978 eigene Bahnverwaltungen in diesen Gebieten geschaffen. Für den
Kosovo entstand so die ŽTO/OHT Pristina. Infolge der Aberkennung der
Autonomierechte im Jahr 1989 wurde diese im Jahr 1990 wieder aufgelöst
und zurück in die ŽTP Belgrad integriert.
Das Streckennetz
Das Streckennetz im Kosovo erlebte zu Zeiten der JŽ
seine
größte Ausdehnung im Jahr 1963 mit der Fertigstellung der Strecke von
Klina nach Prizren und blieb so erhalten bis 1968 die Schmalspurstrecke
Kacanik - Vrbestica abgebaut wurde. Seitdem kam es bis heute weder zu
Neubauten, noch zum Abbau von Strecken, auch wenn einige aktuell nicht
mehr befahren werden.
Das Betriebswerk Kosovo Polje / Fushë
Kosovë |
Zentral
im Kosovo gelegen befand und befindet sich noch heute das
Betriebswerk Kosovo Polje / Fushë Kosovë. Eine BW-Außenstelle befand
sich in Kacanik, wo die 600mm-Loks der dortigen Schmalspurbahn
stationiert waren. Zudem fanden sich an den Endstationen in Prizren und
Peć / Pejë jeweils eine Drehscheibe, Lokschuppen und Bekohlungsanlagen.
Ein weiterer Lokschuppen ist in Mitrovica zu finden. Hier waren zwei
33er als Kriegsreserve hinterstellt. |
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Im
September 1984 konnte Jürgen Court 33-012 und eine Reihe weiterer 33er
an der Rückseite des BW Kosovo Polje ablichten. Man beachte die
Vielfallt der angehängten Tender der Maschinen. |
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Mehrere 33er und eine angeschnittene
01er im BW Kosovo Polje im Jahr 1983 aus dem bekannten
"Akropolis-Express" heraus fotografiert. |
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Zeitungsausschnitt aus den 80er Jahren (frei übersetzt): |
Links:
"Für die Eisenbahner gibt es keine Nacht, weil die Lokomotive das
Dunkel durchbricht mit dem Ziel, die Reisenden an den Ort zu bringen,
den sie erreichen wollen. Die Nacht ist die Zeit in der die Menschen
schlafen und träumen, während die Lokführer ihren Schichtdienst
verrichten. Hier ist Lokleiter Mustaf Breznica immer bereit, ihnen
eine gute Fahrt zu wünschen." |
Rechts:
"Wir sind Menschen und es wartet immer Überraschendes. Die Eisenbahner
kennen ihre Pflichten, dennoch kommt einer mal nicht rechtzeitig an.
Die Lokomotiven dürfen nicht warten. Aus diesem Grund steht der
Bereitschaftsdienstleiter zur Verfügung,welcher an die Tür eines
Lokführers klopft, damit er den Dienst des anderen übernimmt. Mustaf
Breznica muss sich ein Herz nehmen und einen Lokführer aufwecken, der
sich gerade erholt. " |
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Letzter Triebfahrzeugbestand im BW Kosovo Polje / Fushë Kosovë:
Dieselloks:
Baureihe
641

|
Nummer
|
Verbleib
|
106
|
Serbien
|
111
|
Kosovo
|
112
|
Kosovo
|
121
|
Serbien
|
122
|
Kosovo
|
203
|
Kosovo
|
207
|
Serbien
|
212
|
Kosovo
|
311
|
Serbien
|
316
|
Serbien
|
318
|
Serbien
|
319
|
Serbien
|
320
|
Serbien
|
Baureihe
645

|
Nummer
|
Verbleib
|
031
|
Serbien
|
032
|
Serbien
|
033
|
Kosovo
|
034
|
Serbien
|
Die
Angaben beruhen auf Listen der HK/KŽ. Weitere sich im Kosovo
befindliche Dieselloks waren vor dem Kosovokrieg anderen Depots der ŽTP
Belgrad zugeordnet und verblieben in Kosovo Polje.
|
Baureihe
661
 |
Nummer
|
Verbleib
|
129
|
Serbien
|
130 |
Serbien
|
131 |
Serbien
|
160 |
Serbien
|
201 |
Serbien
|
203 |
Kosovo
|
228 |
Kosovo
|
261 |
Kosovo
|
Baureihe
664

|
Nummer
|
Verbleib
|
059
|
Serbien
|
060
|
Kroatien
|
061
|
Serbien
|
062
|
Kosovo
|
063
|
Serbien
|
064
|
Serbien
|
Baureihe
734

|
Nummer
|
Verbleib
|
031
|
Kosovo
|
109
|
Kosovo
|
110
|
Serbien
|
|
Triebwagen:
Baureihe 712/714

|
Nummer
|
Verbleib
|
136
|
Kroatien
|
137
|
Serbien
|
138
|
Serbien
|
201
|
Serbien
|
202
|
Kroatien
|
203
|
Kroatien
|
204
|
Serbien
|
205
|
Serbien
|
206
|
Serbien
|
207
|
Serbien
|
208
|
Serbien
|
209
|
Serbien
|
210
|
Serbien
|
211
|
Serbien
|
212
|
Serbien
|
|
Baureihe 812/818
Sinobus

|
Nummer
|
Verbleib
|
103
|
Serbien
|
117
|
Serbien
|
118
|
Serbien
|
159
|
Serbien
|
167
|
Serbien
|
207
|
Serbien
|
214
|
Serbien
|
228
|
Serbien
|
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Der
Kosovo galt zu Zeiten der JŽ lange noch als Eldorado der
Dampflokbaureihen 01 und 33, auch wenn die 62er als Industrieloks am
längsten überlebten. Fotografieren war dort jedoch insbesondere für
Ausländer nur auf die Gefahr hin, verhaftet zu werden, möglich. Dragan
Jovanović konnte JŽ 33-225 und 01-078 am 12.09.76 in Pristina
ablichten:
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1965 bis 1969 wurden bei Đuro Đakovic 17
dieselelektrische Streckenloks der Achsanordnung Co' Co' mit 1650PS
Leistung und 120km/h Höchstgeschwindigkeit gebaut und an die ŽTP Sarajevo geliefert. Zwei davon kamen zu Testzwecken 1978 auch bei der ŽTO Pristina zum Einsatz.
Hierbei dürfte es sich um 662-008 und 662-016 gehandelt haben.
Letztlich wurden sie aber zurückgegeben. Lediglich die 004,011,012 und
017 gingen an die ŽTO Novi Sad und wurden in Sombor stationiert. 662-012 ist erhalten und steht in Subotica in sehr schlechtem Zustand.
Als Günter Haslbeck
1978 eigentlich einen Dampfzug zwischen Klina und Peja fotografieren
wollte, kam dieser mit einer 662 als Vorspann daher. Was ihn damals
ärgerte, führte zu einem heute sehr seltenen Bilddokument.
Ausschnitt einer Eisenbahnkarte der JŽ:
1988 1988
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